Fernwartung mit RustDesk

Remote-Desktop-Software ist eine nicht mehr wegzudenkendes Werkzeug-Kiste für uns Admins, um auf entfernte Computer - eigene und Kunden-Rechner - zuzugreifen und diese fernzusteuern. Bisher waren bei uns Teamviewer und AnyDesk im Einsatz. Teamviewer eher als Notnagel, wenn Anydesk mal nicht wollte oder kundenseitig nicht möglich war.

Jetzt hat sich aber einiges geändert. Wir haben Rustdesk sehr genau getestet und alle möglichen Anwendungsfälle durchgespielt. Hier mal eine kleine Liste an Vor- und Nachteilen, die schnell zeigt, warum RustDesk sich innerhalb eines halben Tages zu unserem Favorit gemausert hat:

TeamViewer

TeamViewer ist die bekannteste Remote-Desktop-Software und damit der Platzhirsch am Markt. Man hört auch gelegentlich vom "Tempo"-Effekt: TeamViewer wird mit Fernwartung gleichgesetzt.

Vorteile:

• Einfache Bedienung
• Breite Verfügbarkeit auf verschiedenen Betriebssystemen
• Vielseitige Funktionen wie Dateiübertragung, Chat und Fernsteuerung von Geräten

Neutral:

• Kostenpflichtige Version für den kommerziellen Gebrauch (was ok ist, wenn der Support passt)

Nachteile:

• Manchmal langsamere Leistung und Abbrüche, besonders bei langsamen Internetverbindungen
• Agressive Lizenzpolitik, siehe weiterführenden Link am Ende des Artikels
• In-App Werbung

AnyDesk

Weniger bekannt, aber mindestens genau so gut und zumindest bisher etwas entspannter in der Lizenzpolitik ist AnyDesk, bekannt für hohe Performance und wenig Aussetzer.

Vorteile:

• Einfache Bedienung
• Hohe Geschwindigkeit und geringe Latenz
• Unterstützung für zahlreiche Betriebssysteme
• Funktioniert ohne Installation

Neutral:

• Kostenpflichtige Version für den kommerziellen Gebrauch.

Nachteile:

• Einige Funktionen, wie z. B. Dateiübertragung, sind nur in der kostenpflichtigen Version verfügbar.
• Neuerdings häufiger Abstürze, speziell bei neuen Sessions.
• Leider auch den Ansatz zu umständlicher Lizensierung und Verwaltungs-Overhead, wie wir kürzlich erfahren mussten.*

RustDesk

RustDesk ist Open-Source. Damit könnten wir eigentlich schon schließen, der Vollständigkeit halber noch den Rest:

Vorteile:

• Einfache Bedienung
• RustDesk ist kostenlos und Open-Source (sagen wir gerne nochmal 😉 )
• Gute Performance
• Geringe Latenz und hohe Bildqualität.
• Unterstützt Windows, macOS, Linux (mit Einschränkungen), iOS und Android.
• Dateiübertragungsfunktion
• Funktioniert ohne Installation
• Betrieb eines eigenen Rust-Servers möglich (DSGVO-konforme Fernwartung)

Nachteile:

• RustDesk ist kaum bekannt.
• Daten zur Nutzung im großen Stil sind uns nicht bekannt, für uns aber auch nicht relevant.

Fazit:

RustDesk hat alle Vorteile von TeamViewer und AnyDesk, aber keine der Nachteile und wird für uns und unsere Kunden deshalb zur Standard-Remote-Software werden. Als Fallback werden wir unsere AnyDesk-Pro-Lizenz ein weiteres Jahr verwenden und dann die Sache nochmal prüfen. Wir werden hier berichten.

* Unsere Pro-Lizenz wurde deaktiviert, obwohl wir diese über einen Einzieher bezahlt hatten. Nach drei E-Mails an den Support von Anydesk, die allesamt unbeantwortet geblieben sind, haben wir uns an den Vertrieb gewendet. Erst ab diesem Zeitpunkt kam dann Bewegung in die Sache. Klassische Konzern-Krankheit. AnyDesk ist wohl schon zu groß, um sich um kleine Kunden adäquat kümmern zu wollen.

Weiterführende Infos:

Warum die derzeitige Lizenzpolitik von Teamviewer als Scam zu bewerten ist (englisch): https://laendle.tech/teamviewer-scam

RustDesk Info und Download: laendle.tech/rustdesk

(kt)